Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch
Michael Ende
(1995)
Der geheime Zauberrat Belzebub Irrwitzer und seine Tante Tyrannja Vamperl stecken in der Klemme. Bis Punkt Mitternacht an diesem Silvestertag müssen sie ihr Soll an Untaten erfüllen - sonst werden sie höchstpersönlich durch den höllischen Finanzbeamten Maledictus Made gepfändet. Sie gehen sogleich an die Arbeit. Nur der Kater Maurizio di Mauro und die Räbin Karla Krakel können der Welt noch helfen.
Glänzend aufgelegt zeigten sich die Darsteller, die mit viel Spielwitz und Spielfreude agierten. Der geheime Zauberrat Prof. Dr. Belzebub Irrwitzer ist mir Karsten Meyer ideal besetzt. Großartig, wie er das Diabolische und Böse an seiner Rolle herausgearbeitet hat und ihm die Schadenfreude über seine bevorstehenden Untaten aus den Augen blitzt. Sein weiblicher Gegenpart und ihm in nichts nachsehend ist Marion Kienzler als Geldhexe Tyrannja Vamperl. auch sie weiß ihre negativen Eigenschaften bestens herauszuarbeiten. Hansjörg Kopp als höllischer Finanzbeamter Maledictus Made liefert ein Schmuckstück komödiantischen Könnens. Ironischer und besser lässt sich seine Rolle wohl nicht spielen.
Aber auch die Gegenspieler, die guten Charaktere, sind bestens besetzt, Andrea Pietzonna als Räbin Karla Krakel ist nicht nur eine Augenweide, sie ist auch spielerisch voll auf der Höhe. Der Kater Maurizio di Mauro, Kammersänger, ist eine Paraderolle für Günther Kastner. Seine Darstellung des naiven, gutmütigen aber tatendurstigen Katers ist Extraklasse, selten hat man ihn so verwandlungsfähig gesehen. Eine gelungene Karikatur eines Heiligen zeigt Felix Hörr als heiliger Sylvester. Sabine Scheffczyk als "gute und schöne" Tyrannja setzt die Reihe der überzeugenden Darstellerleistungen nahtlos fort. Nichts zu sehen war von den "schwarzen Geistern" (Ulrike Schreiber, Dorothea Hübner, Kerstin Meckler, Hans-Jürgen Raqué und Thomas Schlichtherle), die für die zauberhaften Effekte zuständig waren.
Dies ist im besten Sinne des Wortes positiv gemeint, denn sie zeigen perfektes schwarzes Theater, als ein Grundelement dieser Aufführung.