Max und Moritz
Wilhelm Busch
(1997)
Schon bevor Regisseur Hans-Jürgen Metzner Kinder und Erwachsene zum etwa zweistündigen Theaternachmittag begrüßte, hatte Witwe Bolte, Ulrike Schreiber, unter den Zuschauern Platz genommen. Sie trug die Nase oben wie Lehrer Lämpel, Volker Seitz/ Hansjörg Kopp, seinen Zeigefinger : "Wehe, wehe, wen ich auf das Ende sehe." Im Gegensatz zu Originalvorlage überstanden Max, Anette Kulczynski, und Max, Daniela Erb-Zach, ihre manchmal nicht ganz ungefährlichen Unternehmungen unbeschadet. Die durch die Streiche stark gebeutelte Erwachsenenwelt zeigte sich einsichtig und sah von größeren Strafmaßnahmen - etwa die Buben ins Mühlwerk zu schicken - ab, nachdem diese Besserung gelobten.
Tempo wurde schon beim ersten Auftritt von Max und Moritz, die für jede Menge Turbulenzen sorgten und mit überzeugender Aktivitäten von Streich zu Streich wirbelten, vorgelegt. Ihr "Schneider, Schneider meck, meck, meck" forderte zu einer Verfolgungsjagd geradezu heraus, der sich neben dem betroffenen Schneider Böck, Barbara Mayer, Onkel Fritz, Ursula Hoffmann, mit erhobenen Stock, Müller, Peter Kulczynski, Bäcker Knusprig, Dieter Puderwinski, auch alle anderen Buschcharaktere anschlossen. Besonders übel spielten die Lausbuben den niedlichen Hühner, Nina Dosch, Katharina Ernst, Linnea Bergsträsser, und dem Hahn, Melanie Dosch, mit, aber auch der Spitz, Johannes Mayer, musste einige Hiebe wegen der beiden einstecken.
Regie: Hans-Jürgen Metzner