Die kleine Hexe

Otfried Preußler

(1990)

 

"Die kleinerHexe" bietet, in der ausgezeichneten Inszenierung von Rudi Reimitz, alles was Kinder ab 6 Jahren Spaß macht: Spannung Gruseln, Lachen und ein bisschen Nachdenkliches auch. Die kleine Hexe (Andrea Pietzonna) zeigt in hervorragendem Zusammenspiel mit ihrem Taben Abraxas (Wolfgang Zach) was ihrer Meinung nach zu den Künsten einer guten Hexe gehört: sie hilft armen Holzweibern, verblüfft den Besenhändler, befreit einen Maronimann von Schnupfen und kalten Füßen und stiftet Verwirrung auf einem Schützenfest. Sie erzählt all diese Episoden bilderbuchartig vor einem einfachen, aber wirkungsvollen und schönen Bühnenbild und die Kinder, die das Buch schon können, gehen begeistert mit. Aber der zweite Teil. der großen Hexenrat, bringt erst den Höhepunkt. Kunstvoll in allen Details ausgestatteten Hexen mit Halbmasken und farbigem Haar, mit Besen und schwingenden Röcken warten auf die Entscheidung der Oberhexe (glänzend gespielt durch Daniela Erb-Zach), ob die kleine Hexe schon mittanzen darf, auf dem Blocksberg, in der Walpurgisnacht. Und die schon fast getroffene Entscheidung wird wieder rückgängig gemach, durch das Eingreifen der Muhme Rumpumpel (Marion Schmitt), die mit perfekt dargestellter Gehässigkeit aufzeigt, dass gute Hexen eigentlich nur Böses hexen dürfen.

 

Aber der kleinen Hexe fällt ein Ausweg ein um am Ende des Stückes tanzt sie allein um das Hexenfeuer auf dem Blocksberg, das heißt nicht ganz allein, Abraxas ist ihr treuer Begleiter, und es gibt von nun an keine bösen Hexen mehr.

 

"Ein tolles Kinderstück, zu dessen Erfolg alle Darsteller der jungen Amateurtheatergruppe, auch in vielen kleinen Nebenrollen und der Musikbegleitung, überzeugend beigetragen haben."